Viele kommen erst gar nicht auf die Idee, dass akute, aber insbesondere chronische Schmerzen, begleitet von Medikamenteneinnahme, Einfluss auf unseren Stoffwechsel und die schnelle Genesung haben. In diesem Fall hat die Ernährung zu Recht einen erheblichen Einfluss auf den Heilungsprozess. Wer sich mit Fertigprodukten, Softdrinks und Fastfood ernährt, verschlechtert die Situation selbst unnötig. Zuerst aber einen schematischen Blick auf das Geschehen im Körper.
Schmerzen entstehen aus unterschiedlichsten Ursachen heraus und sind begleitet von Entzündungen. Nehmen wir als Beispiel eine Schnittwunde. Man kennt es: Sie hat einen sichtbar roten Rand um die Verletzung herum. Aus ernährungsmedizinischer Sicht ist deshalb zum einen die Versorgung des Körpers mit wichtigen Nährstoffen, die diese entzündliche Situation verbessern, im Fokus und zum anderen die Vermeidung von Inhaltsstoffen, die Entzündungen verschlechtern.
Wie ein ernährungsmedizinisches Pflaster wirkt eine sog. antiinflammatorische Ernährung. Anti = gegen, Inflammation = Entzündung. Diese umfasst eine ganze Reihe an Hinweisen. Wir kennen es alle. Obst und Gemüse bilden die Basis, gemeinsam mit ausreichender Trinkmenge (Wasser). Damit kombiniert werden hochwertige Proteine (Eiweißquellen) aus Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchten. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Fette und Pflanzenöle, z. B. aus Nüssen. Weiter geht’s damit, dass Elemente der histaminarmen Ernährung ebenso aktiv die Entzündung bekämpfen können. Deshalb ist es sinnvoll, die sog. Histaminliberatoren (also die Stoffe, die das entzündliche Geschehen befeuern können) einzuschränken. Sollte der Magen-Darm-Trakt durch die Medikamente in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Kann es extrem hilfreich sein, eine angepasste Vollkost (ehemals leichte Vollkost) zu wählen? Diese schließt intensiv gewürzte, saure, salzige, süße, blähende oder mechanisch reizende Lebensmittel und Zubereitungsarten aus. Es ist nennenswert, dass Alkohol, Energy-Drinks und Rauchen eine selbstgewählte Verschlechterung der Situation begünstigen.
Je nach Schmerzursache, Erkrankung und Symptomen kann es sich z. B. um Endometriose oder Erkrankungen der Haut oder Gelenke, aber auch des Darmes oder um Migräne handeln. Sich mit seinem Schmerz in fachkundige Hände zu begeben und seinem Körper durch eine angepasste Ernährungsweise bei der Heilung zu helfen, sind zwei wesentliche Therapieansätze.
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) sollte ebenso wie die medikamentöse Therapie sorgfältig erwogen werden, denn hier kann es zu Wechselwirkungen zwischen Medikament (NEM) und Ernährung kommen. Das zu beachten kann lebenswichtig sein und wird nur in der persönlichen Ernährungsberatung und -therapie berücksichtigt, aber nie in allgemeinen Ernährungsempfehlungen aus den Medien oder Social Media, weil das komplexes Fachwissen voraussetzt.