Psyche & Ernährung
- Passion Ernährung
- 2. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Feb.
Hier kommt ein Exkurs in die Ernährungspsychologie:
Alles, was wir tun und wer wir sind, hängt mit unserer Psyche zusammen. Körper, Geist und Seele sind eins. Ratio (unser Verstand) und die Emotionen (unsere Gefühle) sind damit verbunden. Bedingt durch unsere Sozialisation gehen wir automatisch davon aus, dass unser Verstand und unser aktives Bewusstsein federführend sind in unserem Leben. Folglich alle Lebensentscheidungen durch sie getroffen werden.
Das ist ein großer Irrtum. Der Verstand und das aktive Bewusstsein machen gemeinhin lediglich circa 10% unseres alltäglichen Handelns und unserer Kommunikation aus. Machen wir folgendes Gedankenexperiment:
In deiner Familie gab es, seit du denken kannst, Probleme mit dem Essen. Ein Familienmitglied hat mit Übergewicht zu kämpfen, ein anderes ist besonders mäkelig und wieder ein anderes hat überhaupt kein Interesse am Essen und die großen Esstische im Haus bleiben ungenutzt. Im Grunde ist erstmal unwichtig, welche Ernährungsprobleme es sind. Dein Verstand versucht nun automatisch Erklärungen zu finden, mit denen du diese Situationen besser verstehst. Dein Unterbewusstsein hat allerdings nur eines abgespeichert: Essen = Problem.
Bringt es nun was, ausschließlich an den Verstand zu appellieren, um deine Ernährungsprobleme zu beheben? Nein.
Je nach Person, Lebenssituation und Gesundheit empfehle ich immer begleitende psychologische Unterstützung. Ganz explizit eine körperorientierte psychologische Unterstützung, weil Körper, Geist und Seele wie gesagt eins sind.
Meine küchenpsychologischen Tipps können für den Anfang oder bei einfachen Themen eine gute Hilfe sein. Aber auch hier kenne ich meine Grenzen und empfehle, sich an psychologische Fachkräfte zu wenden.
Die Psyche und Ernährung sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig auf vielfältige Weise. Es ist bekannt, dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf die geistige Gesundheit haben kann und umgekehrt. Hier sind einige wichtige Punkte, die diese Beziehung verdeutlichen:
Psyche & Ernährung
Nährstoffversorgung des Gehirns: Das Gehirn benötigt eine Vielzahl von Nährstoffen, um optimal funktionieren zu können. Omega-3-Fettsäuren, Vitamine wie B6, B12 und Folat sowie Mineralien wie Zink und Magnesium spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der geistigen Gesundheit. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann zu Stimmungsstörungen und kognitiven Beeinträchtigungen führen.
Blutzuckerspiegel und Stimmung: Der Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln und raffinierten Kohlenhydraten kann zu Schwankungen des Blutzuckerspiegels führen, was sich negativ auf die Stimmung und das Energielevel auswirken kann. Eine Ernährung, die reich an komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen und Proteinen ist, hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und somit die Stimmung zu verbessern.
Darm-Hirn-Achse: Der Darm und das Gehirn stehen in enger Verbindung durch die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Eine gesunde Darmflora kann die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin fördern, die eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmung und Emotionen spielen. Probiotika und präbiotische Lebensmittel können dazu beitragen, eine gesunde Darmflora zu unterstützen.
Stress und Essverhalten: Stress kann das Essverhalten erheblich beeinflussen. Manche Menschen neigen dazu, unter Stress mehr zu essen (emotionales Essen), während andere ihren Appetit verlieren. Langfristiger Stress kann zu ungesunden Essgewohnheiten führen, die sich negativ auf die körperliche und geistige Gesundheit auswirken.
Depression und Appetit: Depressionen können zu Veränderungen des Appetits und der Essgewohnheiten führen. Manche Menschen verlieren das Interesse am Essen und nehmen ab, während andere vermehrt zu Komfortnahrungsmitteln greifen und an Gewicht zunehmen. Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, die Symptome von Depressionen zu lindern.
Angst und Verdauung: Angstzustände können die Verdauung beeinträchtigen und zu Magen-Darm-Problemen wie Reizdarmsyndrom (IBS) führen. Eine ausgewogene Ernährung und Stressbewältigungstechniken können helfen, die Symptome zu mildern.
Schlussfolgerung
Es ist wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um die geistige Gesundheit zu unterstützen, und gleichzeitig gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um den Einfluss von Stress und anderen psychischen Belastungen auf das Essverhalten zu minimieren. Eine ganzheitliche Betrachtung von Ernährung und Psyche kann dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
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